Frohe Weihnachten …
Lovelybooks Weihnachtswichteln …
Paket von Wichtelmama „Das Duesentier“ |
Ein gemütlicher WolffsBeute Abend …
Aus dem Leben eines Kriminalautors – Teil 5
Auf neunzig Seiten ist das Manuskript in der Zwischenzeit angewachsen. Rund zwanzig Seiten weniger als ich geplant hatte. Die Verzögerung ist zum einen zwei oder drei Abenden zuzuschreiben, die … nun … etwas länger gedauert haben. Worauf mir das Schreiben am nächsten Tag katerbedingt schwer fiel bzw. zugunsten regenierender Massnahmen ganz ausfiel.
Zum andern ist da auch mein Brotjob bei Swiss Airlines, den ich noch zu 50% ausübe. Befinde ich mich mitten in der Arbeit an einem Manuskript, fällt es mir meist schwer, mich für drei oder mehr Tage aus dem Schreibfluss auszuklinken. Auch der Wiedereinstieg danach ist oft bemühend. Manchmal kann es aber auch ganz nützlich sein, ein paar Tage aus der gewohnten Umgebung zu kommen und mit andern Leuten (oder überhaupt mit Menschen) interagieren zu müssen. Das klärt den Kopf, ermöglicht andere Perspektiven und schafft Raum für neue Ideen.
Auch der Abschnitt, an dem ich gerade schreibe, hat von einer dieser zwangsbedingten Pausen profitiert.
Wie in den vorherigen Werkstatteinsichten erwähnt, ermittelt Privatdetektiv Vijay Kumar diesmal auch in Spanien. Eine kurze Sache, dachte ich, hinfliegen, den benötigten Hinweis herausfinden, zurückfliegen (das grosszügige Honorar seiner Auftraggeberin ermöglicht solches). Dazu ein wenig Lokalkolorit für die kulturell interessierten Leser – Paella, Flamenco und so Zeugs halt;-)
Aber caramba! Das Recherchematerial, das ich grösstenteils abends nach dem Schreibens zusammentrug, begann, sich schnell einmal zu stapeln. Das Thema (Kinderhandel) stellte sich als weitverzweigter heraus, als ich nach der Lektüre der ersten Berichte gedacht hatte, und verlangte nach einer tiefgründigeren Bearbeitung.
Einen Moment lang war ich entmutigt. Der Wulst an Material, der vor mir lag, vertrug sich schlecht mit meinem Konzept, Vijay nur für vierundzwanzig Stunden nach Spanien zu schicken. Dessen Schlankheit erwies sich aber in diesem Fall als Vorteil – anders als bei „Uferwechsel“, wo ich mit einer sehr genau ausgearbeiteten Vorlage gearbeitet habe, ist es diesmal eine eher lose Grundidee.
Dennoch wusste ich nicht recht, wie ich den Stoff verarbeiten sollte. Die Versuche, das Thema in die Krimihandlung einzuflechten, waren entweder holprig, zu pathetisch oder (der letzte) einfach viel zu kompliziert.
Dann sah mein Arbeitsplan einen Chicagoflug vor, was mir die Möglichkeit gab, einen Schritt vom Manuskript zurückzutreten. Und tatsächlich: bereits am nächsten frühen Morgen, als ich zeitzonenbedingt wach im Hotelzimmer lag, kam mir endlich die Idee, wie ich es anstellen musste, dass das Tempo beibehalten und die Geschichte dem heiklen Thema gerecht wurde.
Erfreut stellte ich fest, dass der nun ausgedehnte Aufenthalt Vijays in Madrid Platz bot für einige Thrillerelemente sowie eine irrwitzige Verfolgungsjagd auf einem klapperigen Fahrrad. Und natürlich für jede Menge Seitenhiebe auf die katholische Kirche und ihre Doppelmoral;-)
Soviel für dieses Jahr. Im 2013 werde ich die Werkstattberichte selbstverständlich weiterführen und wahrscheinlich mit einem Einblick beginnen, wie der Humor in einem Vijay-Kumar-Roman zustande kommt.
2012 war in jeder Hinsicht ein gutes Jahr. Aus der Autorenwarte heisst das: rund zwanzig Lesungen mit „Lichterfest“ und „Uferwechsel“, ein veröffentlichter Roman, zwei begonnene Manuskripte (eines wird hoffentlich der neue Vijay-Kumar-Roman, das andere ein sogenannter Stand-Alone Roman), sieben Kurzgeschichten in diversen Anthologien. Liebe Menschen an tollen Locations kennengelernt. Viel Bier und Gin Tonic getrunken, dabei Kontakte geknüpft und allmählich begriffen, wie der Literaturbetrieb funktioniert.
Die Bemerkung des Jahres: „Meine Mutter liest Ihre Romane.“
Die Frage des Jahres: „Wieso wurden Sie nicht für den Schweizer Buchpreis nominiert?“ (was von mir mit herzlichem und anhaltendem Gelächter quittiert wurde, das mit einem leichten Drall ins Hysterische endete)
Aber ein Krimiautor bleibt dran 😉
Rezi „Süßer die Morde nie klingen“ – Cornelia Kuhnert & Richard Birkefeld (Hrsg.) …
„Süßer die Morde nie klingen“ |
Wenn 14 bekannte deutsche Krimiautoren sich Gedanken über das Weihnachtsfest machen … dann wird es mörderisch!
Von Jaques Berndorf, über Zoe Beck, bis hin zu Nicola Förg – sie alle denken bei Weihnachten nicht nur an Plätzchen, Geschenke oder Tannenbaumduft. Nein, hier kommen Geschichten zu Tage, welche mit Hass, Neid oder Mißgunst zu tun haben. Denn manchmal „geht Weihnachten anders“ …
Da will zum einen die Mutter das Beste für den Sohn, während die Schwiegertochter der Ansicht ist, dass diese den Junior bald auf dem Gewissen hat.
Ein romantisch anmutender Leuchtturmwächter entwickelt sich zum Aufhänger einer schaurigen Geschichte.
Und in einer Geschichte wird das Wort „Weihnachtsdotter“ in einem völlig neuen Licht betrachtet.
Wer also nicht unbedingt auf besinnliche Geschichten aus ist, ist mit dieser wunderbaren Sammlung hervorragend bedient.
Leseempfehlung? Ja doch!
Für wen? Freunde des schwarzen Humors und der richtigen Portion Spaß an mörderischen Weihnachtsgeschichten.
Süßer die Morde nie klingen – Cornelia Kuhnert & Richard Birkefeld (Hrsg.) mit J. Berndorf,
G. Klönne, H. Steinfest, S. Mischke, G. Haefs, Z. Beck,
S. Thiesler, Chr. Franke, Michaela Seul, O. Bottini und N. Förg.
Weihnachtliche Krimisammlung
Broschiert
224 Seiten
11,8 x 18,7 cm
ISBN 978-3-453-54013-2
Rezi „Uferwechsel“ – Sunil Mann …
Uferwechsel – Sunil Mann |
Abendprogramm…
Krimitag Wiesbaden – 8. Dezember 2012
„Auf der Flucht“ – Gelber Salon |
Im Gelben Salon gaben Richard Lifka (Erzähler), Almuth Heuner (zartes Täubchen) und Thorsten Weiss (Anatol) „Auf der Flucht“.
„Auf der Jagd“ – Roter Salon |
Karsten Eichner, Belinda Vogt und Michael Kipler, welcher Dobermann „Mo“ seine Stimme lieh, unterhielten das Publikum mit „Auf der Jagd“.
„Im Ermittlungssumpf“ – Café |
Die dritte Lesung übernahmen im Café Eva Lirot, Alexander Pfeiffer, Hughes Schlueter und Bernd Köstering.
Seitens der Gruppe „Taxi to Now“, füllten sich die Pausen zwischen den einzelnen Lesungen mit wunderbarer Livemusik.
Der im Foyer aufgebaute Büchertisch erfreute sich sowohl in den Pausen als auch zum Ende der Veranstaltung großer Resonanz und bot neben dem genannten Agentenroulette auch weitere Bücher der anwesenden Autoren an.
Hughes Schlüter, Alexander Pfeiffer, Rodica Meltzer |
Die Lokation und auch die Aufmachung der Lesung boten viele Möglichkeiten mit den Autoren ins Gespräch zu kommen. Was ich mir selbstverständlich nicht nehmen ließ.
Der Erlös des Abends ging an die Spendenaktion „Ihnen leuchtet ein Licht“.
WolffsBeute und Eva Lirot |
Elke Pistors Krimmidinner Lesung 7. Dezember 2012
Die Straßen leergefegt und im Schnee versunken. Nur eine kleine Enklave im Herzen Kölns trotz den Witterungseinflüssen und gab sich einem mörderisch, guten Abend hin.
Elke Pistor liest aus „Eifler Zorn“ |
Mit dieser Vorbereitung durften sich die Zuhörer im Wechel ein verführerisches Menü schmecken lassen und hörten aufmerksam den ausgesuchte Textstellen des Krimis zu.
Im Anschluss an das Dessert gab Elke Pistor eine neue, noch nicht veröffentlichte Kurzgeschichte („Spargel Spargel“), in der ein Freches Früchtchen, Rosenmarie und Bob der Gartenmeister die Hauptrollen spielen, zum Besten, welche das Publikum nicht nur zum Schmunzeln brachte.
Nach getaner Arbeit … |
Die zuletzt gestellten Signierwünsche des lesefreudigen Auditoriums kam die Autorin selbstverständlich gerne nach, so dass sich auch das ein oder andere Gespräch ergab.
Wieder einmal muss ich von einem sehr gelungenen Abend sprechen.