Mein Wünsche …


… an alle WolffsBeute Leser …

Habt einen tollen Jahreswechsel,

trefft euch mit Freunden und Familie,

lasst es euch gutgehen

und schaut auch im nächsten Jahr 

wieder mal bei mir hier rein.


Die allerbesten Grüße und Wünsche für 2013.

Lovelybooks Weihnachtswichteln …

Paket von Wichtelmama „Das Duesentier“

Das Bescheren hat begonnen. 
Vorhin habe ich mein Paket vom Lovelybooks-Weihnachtswichteln geöffnet. Toll, wie mich meine Wichtelmama hat mich mit drei wunderbaren Büchern, einem Schlüsselanhänger und einem Magnet-Lesezeichen bedacht hat.

Habt ihr euch auch Bücher gewünscht und sie auch geschenkt bekommen?

Ein gemütlicher WolffsBeute Abend …

… sieht in etwa so aus: Kuschelpulli und Kuschelsocken, Tee, Knabberei, Laptop und ausreichend Lesestoff.
 
Ich wünsche euch da draußen auch einen schönen Einstieg ins letzte, vorweihnachtliche Wochenende. 
No stress please laßt es euch gut gehen.
 
Habt einen kuschligen Abend … gute Bücher dazu gibt es  wirklich ausreichend.
 
Liebe Grüße,
die WolffsBeute

Aus dem Leben eines Kriminalautors – Teil 5

Wie der neue Vijay-Kumar-Roman entsteht – Teil 5:

Auf neunzig Seiten ist das Manuskript in der Zwischenzeit angewachsen. Rund zwanzig Seiten weniger als ich geplant hatte. Die Verzögerung ist zum einen zwei oder drei Abenden zuzuschreiben, die … nun … etwas länger gedauert haben. Worauf mir das Schreiben am nächsten Tag katerbedingt schwer fiel bzw. zugunsten regenierender Massnahmen ganz ausfiel.
Zum andern ist da auch mein Brotjob bei Swiss Airlines, den ich noch zu 50% ausübe. Befinde ich mich mitten in der Arbeit an einem Manuskript, fällt es mir meist schwer, mich für drei oder mehr Tage aus dem Schreibfluss auszuklinken. Auch der Wiedereinstieg danach ist oft bemühend. Manchmal kann es aber auch ganz nützlich sein, ein paar Tage aus der gewohnten Umgebung zu kommen und mit andern Leuten (oder überhaupt mit Menschen) interagieren zu müssen. Das klärt den Kopf, ermöglicht andere Perspektiven und schafft Raum für neue Ideen.

Auch der Abschnitt, an dem ich gerade schreibe, hat von einer dieser zwangsbedingten Pausen profitiert.
Wie in den vorherigen Werkstatteinsichten erwähnt, ermittelt Privatdetektiv Vijay Kumar diesmal auch in Spanien. Eine kurze Sache, dachte ich, hinfliegen, den benötigten Hinweis herausfinden, zurückfliegen (das grosszügige Honorar seiner Auftraggeberin ermöglicht solches). Dazu ein wenig Lokalkolorit für die kulturell interessierten Leser – Paella, Flamenco und so Zeugs halt;-)
Aber caramba! Das Recherchematerial, das ich grösstenteils abends nach dem Schreibens zusammentrug, begann, sich schnell einmal zu stapeln. Das Thema (Kinderhandel) stellte sich als weitverzweigter heraus, als ich nach der Lektüre der ersten Berichte gedacht hatte, und verlangte nach einer tiefgründigeren Bearbeitung.
Einen Moment lang war ich entmutigt. Der Wulst an Material, der vor mir lag, vertrug sich schlecht mit meinem Konzept, Vijay nur für vierundzwanzig Stunden nach Spanien zu schicken. Dessen Schlankheit erwies sich aber in diesem Fall als Vorteil – anders als bei „Uferwechsel“, wo ich mit einer sehr genau ausgearbeiteten Vorlage gearbeitet habe, ist es diesmal eine eher lose Grundidee.
Dennoch wusste ich nicht recht, wie ich den Stoff verarbeiten sollte. Die Versuche, das Thema in die Krimihandlung einzuflechten, waren entweder holprig, zu pathetisch oder (der letzte) einfach viel zu kompliziert.
Dann sah mein Arbeitsplan einen Chicagoflug vor, was mir die Möglichkeit gab, einen Schritt vom Manuskript zurückzutreten. Und tatsächlich: bereits am nächsten frühen Morgen, als ich zeitzonenbedingt wach im Hotelzimmer lag, kam mir endlich die Idee, wie ich es anstellen musste, dass das Tempo beibehalten und die Geschichte dem heiklen Thema gerecht wurde.
Erfreut stellte ich fest, dass der nun ausgedehnte Aufenthalt Vijays in Madrid Platz bot für einige Thrillerelemente sowie eine irrwitzige Verfolgungsjagd auf einem klapperigen Fahrrad. Und natürlich für jede Menge Seitenhiebe auf die katholische Kirche und ihre Doppelmoral;-)

Soviel für dieses Jahr. Im 2013 werde ich die Werkstattberichte selbstverständlich weiterführen und wahrscheinlich mit einem Einblick beginnen, wie der Humor in einem Vijay-Kumar-Roman zustande kommt.

2012 war in jeder Hinsicht ein gutes Jahr. Aus der Autorenwarte heisst das: rund zwanzig Lesungen mit „Lichterfest“ und „Uferwechsel“, ein veröffentlichter Roman, zwei begonnene Manuskripte (eines wird hoffentlich der neue Vijay-Kumar-Roman, das andere ein sogenannter Stand-Alone Roman), sieben Kurzgeschichten in diversen Anthologien. Liebe Menschen an tollen Locations kennengelernt. Viel Bier und Gin Tonic getrunken, dabei Kontakte geknüpft und allmählich begriffen, wie der Literaturbetrieb funktioniert.

Die Bemerkung des Jahres: „Meine Mutter liest Ihre Romane.“
Die Frage des Jahres: „Wieso wurden Sie nicht für den Schweizer Buchpreis nominiert?“ (was von mir mit herzlichem und anhaltendem Gelächter quittiert wurde, das mit einem leichten Drall ins Hysterische endete)

Aber ein Krimiautor bleibt dran 😉

Rezi „Süßer die Morde nie klingen“ – Cornelia Kuhnert & Richard Birkefeld (Hrsg.) …

„Süßer die Morde nie klingen“

Wenn 14 bekannte deutsche Krimiautoren sich Gedanken über das Weihnachtsfest machen … dann wird es mörderisch!

Von Jaques Berndorf, über Zoe Beck, bis hin zu Nicola Förg – sie alle denken bei Weihnachten nicht nur an Plätzchen, Geschenke oder Tannenbaumduft. Nein, hier kommen Geschichten zu Tage, welche mit Hass, Neid oder Mißgunst zu tun haben. Denn manchmal „geht Weihnachten anders“

Da will zum einen die Mutter das Beste für den Sohn, während die Schwiegertochter der Ansicht ist, dass diese den Junior bald auf dem Gewissen hat. 
Ein romantisch anmutender Leuchtturmwächter entwickelt sich zum Aufhänger einer schaurigen Geschichte.
Und in einer Geschichte wird das Wort „Weihnachtsdotter“ in einem völlig neuen Licht betrachtet.

Wer also nicht unbedingt auf besinnliche Geschichten aus ist, ist mit dieser wunderbaren Sammlung hervorragend bedient

Leseempfehlung? Ja doch!
Für wen? Freunde des schwarzen Humors und der richtigen Portion Spaß an mörderischen Weihnachtsgeschichten.

Süßer die Morde nie klingen – Cornelia Kuhnert & Richard Birkefeld (Hrsg.) mit J. Berndorf,
                                               G. Klönne, H. Steinfest, S. Mischke, G. Haefs, Z. Beck,
                                               S. Thiesler, Chr. Franke, Michaela Seul, O. Bottini und N. Förg.
Weihnachtliche Krimisammlung
Broschiert
224 Seiten
11,8 x 18,7 cm
ISBN  978-3-453-54013-2

                                    

Rezi „Uferwechsel“ – Sunil Mann …

Uferwechsel – Sunil Mann


Der Winter hat Zürich und Umgebung fest im Griff. In einem nahegelegenen Walgebiet wir die Leiche eines jungen Nordafrikaners gefunden. Der junge Mann ist eher leicht bekleidet, sein Gesicht und Körper weisen schwere Verletzungen auf und zunächst sieht alles nach einer misslungenen, illegalen Einreise im Fahrgestell eines Flugzeugs aus. Doch dann wird Privatermittler VJ Kumar von einem Unbekannten beauftragt den Tod des Mannes zu untersuchen. Die Spur scheint ins Züricher Strichermilieu zu führen und VJ versucht hier mittels einer abenteuerlichen Verkleidung Informationen zu sichern.

Noch bevor er dem ganzen Ausmaß habhaft werden kann, wird er leibhaftig Zeuge eines weiteren Todesfalls. Langsam kommen VJ Zweifel …

Der Schattenriss eines Mannes, welcher unentschlossen im Durchgang einer Unterführung steht. „Ertappt“ oder „auf der Flucht“ kommen einem zunächst in den Sinn, wenn man das Buchcover betrachtet.  Der Buchtitel „Uferwechsel“ stieß mich als Kölnerin natürlich sofort auf das Thema Homosexualität, hätte aber auch mit dem Thema „Flüchtlinge“ assoziiert werden können.

Der Philosoph der Eidgenössischen Krimi-Community, Sunil Mann, hat wieder zugeschlagen und seinen Protagonisten VJ Kumar in die Untiefen der Züricher Stricherszene eintauchen lassen.

Skurrile Szenenwechsel zwischen unterkühlten Leichenfunden und heiratswütigen Inderinnen, depressiven Familienangehörigen und talentfreien Sangesknaben, oder das Auswählen eines homoerotischen Outfits bei Recherchearbeiten, VJ Kumar bleibt in seinem dritten Fall aber auch nichts erspart. Manchmal bekommt man schon fast den Eindruck, dass er einen Katastrophenradar sein Eigen nennen darf.

Fragen ans Leben, welche VJ täglich begleiten, lässt Sunil Mann nicht zu kurz kommen. Wenn sein Hauptdarsteller gefragt wird: „Trinken Sie einen mit?“ scheint es sich um eine rhetorische Frage zu handeln, denn jeder weiß, dass VJ noch niemals wissentlich einen Drink ablehnen konnte.

Auch kleinere Vorkommnisse, welche im Zuge einer Verfolgungsjagt auftreten können: „… bei der alle möglichen Gesetzte und Tempolimits gebrochen wurden, während etliche Fußgänger und Velofahrer nur knapp an der Direktüberweisung in die Leichenhalle vorbeischrammten …“ können unseren Privatschnüffler nicht erschrecken.

Sunil Mann schreibt nicht einfach nur hervorragende Krimis mit perfekten Plots, er erweckt Figuren und Schauplätze zum Leben und lässt den Leser daran teilhaben. Wie Kinder, welche man heranwachsen sieht, entwickeln sich die Figuren stetig.

Seine Sprache ist messerscharf und er bedient sich oftmals lustiger („Durch sein T-Shirt zeichneten sich noppige Brustwarzen ab, die in jeder pflichtbewussten Hausfrau den Drang auslösen mussten, Geschirrtücher daran aufhängen zu müssen.“) oder eben auch sehr einfühlsame Vergleiche, wenn er beispielsweise über Schneereste schreibt „…die von Abgaß und Schmutz verdreckt am Straßenrand klebten. Von dort kroch die Farbe weiter, … und griff allmählich auf die Menschen über.“ Hier ist Weltschmerz und Hoffnungslosigkeit geradezu greifbar.

Wenn, wie Goethe schrieb, „dass Worte des Dichters Waffen sind“, dann ist Sunil Mann ein ausgesprochen begabter Kämpfer, dem ich jederzeit bei einem seiner Schlagabtausche beiwohnen möchte.

Leseempfehlung? Ja, ja und nochmals JA.

Für wen? Für Anhänger hervorragender Krimis, für Leser mit dem Anspruch an eine gestochen scharfe Wortwahl oder einfach für Freunde des Schweizer Kuriositätenkabinetts.

Uferwechsel – Sunil Mann

Zürich Krimi

Erschienen im Grafit Verlag 7. 08.2012

18,8 x 11,4 x 2,4 cm

320 Seiten

Broschur

ISBN 3894254076

Krimitag Wiesbaden – 8. Dezember 2012

Dostojewskis Erben beim Gruppenfoto


Zum zweiten Mal trafen sich Samstag Abend, in Ehrerbietung vor ihrem Namenspatron  Friedrich Glauser und und dessen Todestag, deutschsprachige Krimiautoren des „Syndikats“ in Wien, Zürich und in vielen deutschen Städten, um mittels Lesungen örtliche Hilfsprojekte mit den eingenommenen Eintrittsgelder oder Spenden zu unterstützen.

Mich verschlug es dieses Mal nach Wiesbaden, wo Dostojewskis Erben ihren Kettenkrimi Agentenroulette zum Besten gaben.

„16 Autoren, 4 Tote, 16 Autoren und ein Fettes Schwein“ lautete die Überschrift des Abends.
Die bis auf wenige Plätze ausverkauft Villa Clementine öffnete ihre Türen und gab den Rahmen für eine abwechslungsreiche Veranstaltung, in der die Autoren in drei Salons das Publikum mit Szenlesungen aus dem Krimi Agentenroulette unterhielen.  

„Auf der Flucht“ – Gelber Salon

Im Gelben Salon gaben Richard Lifka (Erzähler), Almuth Heuner  (zartes Täubchen) und Thorsten Weiss (Anatol) „Auf der Flucht“.

 

„Auf der Jagd“ – Roter Salon

Karsten Eichner, Belinda Vogt und Michael Kipler, welcher Dobermann „Mo“ seine Stimme lieh, unterhielten das Publikum mit „Auf der Jagd“.

 

„Im Ermittlungssumpf“ – Café

Die dritte Lesung übernahmen im Café Eva Lirot, Alexander Pfeiffer, Hughes Schlueter und Bernd Köstering.

Seitens der Gruppe „Taxi to Now“, füllten sich die Pausen zwischen den einzelnen Lesungen mit wunderbarer Livemusik.

 

Der im Foyer aufgebaute Büchertisch erfreute sich sowohl in den Pausen als auch zum Ende der Veranstaltung großer Resonanz und bot neben dem genannten Agentenroulette auch weitere Bücher der anwesenden Autoren an.

Hughes Schlüter, Alexander Pfeiffer, Rodica Meltzer

Die Lokation und auch die Aufmachung der Lesung boten viele Möglichkeiten mit den Autoren ins Gespräch zu kommen. Was ich mir selbstverständlich nicht nehmen ließ.

Der Erlös des Abends ging an die Spendenaktion „Ihnen leuchtet ein Licht“.

WolffsBeute und Eva Lirot

 

 

Elke Pistors Krimmidinner Lesung 7. Dezember 2012

4-Gang Krimidinner Menü

Wir schreiben den 7. Dezember im Jahr 2012.
Ein plötzlicher Wintereinbruch hält Köln fest in seinem Griff. 

 

Die Straßen leergefegt und im Schnee versunken. Nur eine kleine Enklave im Herzen Kölns trotz den Witterungseinflüssen und gab sich einem mörderisch, guten Abend hin.




Die Kölsche Bodega im Lindenthalter hatte gerufen und unbeugsame und neugierige Bücherwürmer in ihre heiligen Hallen gelockt. Untermalt von einem wunderbaren 4-Gänge Menü durften die Zuhörer die Lesung von Elke Pistor aus ihrem aktuellen Krimi „Eifler Zorn“ genießen.

Elke Pistor liest aus „Eifler Zorn“

Nach einem kleinen Aperetif erhielt das Publikum zunächst einen kleinen Einblick in die Rechercharbeiten Elke Pistors. Anhand von Fotos und dem Auszug aus einem alten Protokoll brachte Sie dem Publikum ihre Beweggründe zum Schreiben des Krimis, welcher in Rückblicken in die deutsche Geschichte zurückführt und das Thema Erziehungs- und Bildungsanstalt behandelt, näher und wie sie die historische Daten und Tatsachen in den in der Heutezeit spielenden Krimi mit einfließen ließ.

Mit dieser Vorbereitung durften sich die Zuhörer im Wechel ein verführerisches Menü schmecken lassen und hörten aufmerksam den ausgesuchte Textstellen des Krimis zu. 

Im Anschluss an das Dessert gab Elke Pistor eine neue, noch nicht veröffentlichte Kurzgeschichte („Spargel Spargel“), in der ein Freches Früchtchen, Rosenmarie und Bob der Gartenmeister die Hauptrollen spielen, zum Besten, welche das Publikum nicht nur zum Schmunzeln brachte.

Nach getaner Arbeit …




Die zuletzt gestellten Signierwünsche des lesefreudigen Auditoriums kam die Autorin selbstverständlich gerne nach, so dass sich auch das ein oder andere Gespräch ergab.

Wieder einmal muss ich von einem sehr gelungenen Abend sprechen.