WolffsBeute empfiehlt …

 
Es ist wieder Montag und da kann ich mit gutem Gewisssen kurzfristig die heutige Lesung von Krimis & Kölsch empfehlen.

Als neue Lokation dient das Gaffel am Dom – in der Domstube, dem oberen Veranstaltungsraum.
 
Mit dabei sind:
„Magdalene Imig, die ihren neuesten Roman Kreuzdame vorstellt. Sie arbeitet als Schriftstellerin, Rezitatorin und Sprecherin und hat neben einigen Sachbüchern auch zahlreiche Tonträger veröffentlicht. Hinzu kommen Beiträge in Anthologien, Zeitungen und Zeitschriften. „Kreuzdame ist ein psychologisch raffinierter Köln-Krimi.“ (WAZ)
und
Jan Bergrath, der seinen Roman Fiktion vorstellt. Der Kölner Autor hat dabei ein Tabuthema tragikomisch eingebaut: Blasenkrebs bei Männern. Er schildert seine eigenen Erfahrungen anhand seines Alter Ego Andreas Hubert im Kampf gegen diese tückische Krankheit. Fiktion ist aber auch ein Roman über Mord, Sex und Literatur.“
Krimis & Kölsch im Gaffel am Dom
Montag, 29. April 2013
Beginn: 20.00 Uhr
Eintritt: 7 Euro

Domstube im Gaffel am Dom
Bahnhofsvorplatz 1
50667 Köln

Wie sehen uns … 

Criminale 2013 – Samstag 3. Tag (Teil 2)

Nur noch wenige Stunden bis zum Tango Criminale, dem Höhepunkt des Festivals.
Um nicht in Depressionen zu verfallen machte ich mich auf zum Museum für Kommunikation, wo Bernhard Aichner seine Lesung im Rahmen einer Ausstellung 

zum Thema „Bin ich schön“ in angenehmer Nachbarschaft zu Barby Puppen und Bildern von Schönheitsoperationen  hielt. Da sein Roman „Leichenspiele“ teilweise in einer Schönheitsfarm spielt, las Aichner einige Passagen aus dem Roman vor und unterhielt das Publikum auch mit kleinen Anekdoten.


Foto S. Hinzmann: WolffsBeute neben Alexander Pfeiffer

Dann stand er bevor. Der Abend auf den alle gewartet hatten. Der Tango Criminale, in dessen Rahmen die Glauser Preise verliehen wurden.
Also nichts wie hinein ins lange Rote, die Hochhackigen unter die Füße geschnallt, die Handtasche im Anschlag und auf zum Höhepunkt der Criminale 2013.

Der fast ausverkaufte Kursaal von Bern diente als Kulisse des Abends. Laszlo Kish, ehemaliger Tatort Kommissar, führte durchs Programm, welches untermalt wurde durch die sehr humorigen Einlagen von „Les trois Suisse“ und einer etwas langatmige Darbietung eines in der Schweiz sehr beliebten Radio Hörspiels – „Phillip Maloney“.

Autorin und Fotografin Silvija Hinzmann

Bild U. Kletzing: C. Harder, WolffsBeute, M. Krist, S. Hitzmann, A. Pfeiffer

Die diesjährigen Preisträger:
Der Hansjörg-MartinPreis für den besten Kinder- und Jugendkrimi 2013 ging an Susan Kreller – Elefanten sieht man nicht (Carlsen).

In der Kategorie Kurzkrimi durfte sich Regina Schleheck mit  Hackfleisch aus dem Buch „Mordsküche(Der kleine Buchverlag) über den Glauserhandschuh freuen.

Im Bereich Debut lies Marc-Oliver Bischoff mit Tödliche Fortsetzung (Grafit) die Konkurenz hinter sich.
Den Friedrich-Glauser-Preis Roman durfte dieses Mal Roland Spranger – Kriegsgebiete (Bookspot) mit nach Hause nehmen.

Charlotte Schwab im „Buch“

Der Ehrenglauser fürs Lebenswerk ging an Gunter Gerlach.
Aus den jeweiligen Texten der Preisträger las die bekannt Schauspielerin Charlotte Schwab. 

Aber mit der Preisverteilung war der Abend noch nicht vorbei. Schnell einen freundlichen Shutteldienst gesucht und zurück ins Hotel Jardin, wo bereits die Cover-Band-Stixx auf die Gäste wartete.

Angela Eßer mit Preisträger Peter Godazgar
Peter Godazgar mit seiner „Laufmasche“

Nunmehr zum 7. Mal ließen es sich die Syndicats nicht nehmen die „Laufmasche“ des Jahres zu verleihen.  Nach einem geheimen und ausgeklügelten System wird der Preisträger bis zur letzten Sekunde geheim gehalten. Die „007“ unter den Preisträgern wurde der hochverehrte und geschätzte Peter Godazgar. Seine Dankesrede ging in einem Meer von Freundentränen unter, so das einzelne Passagen nicht zu verstehen waren. 

 Party Impressionen:

N. Buranaseda, S. Mann
J. Alberts, WolffsBeute
R. Biltgen, M. Krist

R. Fölck, S. Mann, WolffsBeute

A. Pfeiffer, S. Trinkaus, A. Izquierdo

R. Biltgen, WolffsBeute

 
Bis in die frühen Morgenstunden wurde gefeiert, getanzt und gelacht. Eine schöne Criminale war es und ich freue mich bereits auf die nächste. Nürnberg/Fürth – wir kommen …

Rezi „Klappe zu – Balg tot“ – Regina Schleheck

Klappe zu-Balg tot von Regina Schleheck
„Bitterböse Kurzgeschichten“ lautet die Unterschrift auf Regina Schlehecks Buch „Klappe zu – Balg tot“. Um genau zu sein sind es 24 Kurzgeschichten, die sich fantasiereich um die Themen Kinder und Beziehungen ranken.

Der Buchtitel lässt schon ahnen, dass der Leser hier nicht unbedingt mit Samthandschuhen angefasst wird. In dem 139 Seiten umfassenden Band erzählt die Autorin von missverstandenen und misshandelten Frauen und Männern, von unschuldigen und schuldigen Kindern, von erotisierenden Schokoladen Weihnachtsmännern, von Glückskindern und seltsamen Taxifahrern und vielen kruden Zeitgenossen mehr.

Was sich in der Aufzählung noch trocken anhört, wird dem Leser ein ums andere Mal vielleicht den Mund offen stehen, das Gesicht vor Ekel verziehen oder die Schamesröte ins Gesicht steigen lassen. Regina Schleheck schreibt klar und direkt und wählt in ihren Geschichten eine nachdrückliche und erklärungsfreie Sprache. Dass dabei Worte wie ficken, Eier oder ineinandervervögelt fallen, sei hier nur am Rande erwähnt. Denn manchmal ist es auch nur ein einfaches „Knack“, was die Situation im Text unterstreicht oder den Leser kurz innehalten lässt.

Mit ihrem Schreibstil erzeugt Regina Schleheck zweifelsfrei nicht nur Bilder im Kopf des Lesers

„Meine Finger erwärmten sich und mit ihnen die Weihnachtsmänner. Das Stanniol knisterte, die Leiber wölbten sich, blähten sich wollüstig meiner Hand entgegen …“,

sondern zieht ihn in einen Sumpf der Gefühle und Vorahnungen.

„Warum da keine Haare seien, hatte ich wissen wollen, als er meine Hand in seinen Schritt führte.“

Man muss annehmen, dass Regina Schleheck eine besonders aufmerksame Zeitungsleserin oder Nachrichten Verfolgerinist. Die Geschichten scheinen zunächst weit ab der Realität, entwickeln schnell eine Eigendynamik, so dass am Ende des Textes ein Rest von „das habe ich doch schon mal so ähnlich gelesen oder gehört“ bleibt. Letztendlich schaut sie dem Volk aufs Maul, unter die Bettdecke und in die wirre Gedankenwelt hinein, legt hier und da noch eine kleine Schüppe mehr drauf und hinterlässt mehr als nur ein Stirnrunzeln.

Auf den Punkt gebracht – mir hat das Lesen der Kurzgeschichten ausgesprochen gut gefallen. Sie fallen meines Erachtens aus dem üblichen Rahmen, unterhalten nicht ausschließlich, sondern regen auch zu Nachdenken und zeitweise zum Verständnis an. Hier wird nicht mit ungewöhnlichen Auflösungen kokettiert, sondern das tatsächliche Grauen der Welt vor Augen geführt.

Leseempfehlung? Zweifelsfrei – ja!

Für wen? Für alle, die glauben vorurteilsfrei durch die Welt zu gehen – sie werden hier eines besseren belehrt. Für Leser die eine direkte, teilweise unverfrorene Schreibweise zu schätzen wissen.

Klappe zu Balg tot – Regina Schleheck

Kurzgeschichten

Erschienen: 12.07.2012 im Cenarius Verlag

20,8 x 13,4 x 1,6 cm

139 Seiten

Broschur

ISBN: 9783940680396

Welttag des Buches … und des Bieres!

Als Buchbloggerin muss man schon mal darauf hinweisen, dass er heute da ist
DER WELTTAG DES BUCHES!!! 

Das schöne an Büchern ist, dass sie zum sofortigen „Verzehr“ geeignet sind. Ob als Totholzausgabe, eBook oder Hörbuch – Geschichten bereichern das Leben.
Und da es heute auch noch zusätzlich der Tag des Bieres ist, möchte ich auf ein Buch aufmerksam machen, welches genau an diesem Tag beginnt und auch endet:

„Das Erbe des Bierzauberers“ 
Der zweite Teil der Bierzauberer Triologie von Günther Thömmes.  Eine Rezension von mir liegt hierzu noch nicht vor, sollte aber nur noch eine Frage der Zeit sein.  
Ich werde mich heute wieder einmal als Testleserin betätigen und ein Manuskript lesen, welches noch niemand vorher zu Gesicht bekommen hat. 
Habt alle zusammen einen schönen Buch- und/oder Biertag.  

Criminale 2013 – Donnerstag, 1. Tag

Ob das ausreicht?
Mit einem vollgepackten Koffer, ging es am Donnerstagmorgen los. Criminale – ich komme. Für die 5-stündige Bahnfahrt mit genügend Lesestoff versorgt, vertraute ich mich der Deutschen Bahn an, welche mich  sicher nach Bern geleiten sollte. „Und wenn einer eine Reise tut, so kann er was erzählen.“ Oder eben zeigen.   

In Basel durfte ich die DB verlassen und mich der Schweizer Zuggesellschaft vertrauensvoll anschließen. Diese belohnte mich sofort mit einem traumhaften Ausblick auf die landestypische Vegetation.
Pünktlich um 14 Uhr berührten meine Füße erstmals Berner Boden. Nach kurzer Orientierung fasste ich den Entschluss, meine Weiterfahrt zum Hotel mit öffentlichen Verkehrsmittel zu bewerkstelligen. In der rekordverdächtigen Zeit von 15 Minuten und einem ebenfalls rekordverdächtigen Preis von 4,20 SF erreichte ich bei herrlichsten Sonnenschein mein Ziel.
 
Als Bloggerin muss man sein Geld zusammenhalten. Also hatte ich mich im IBIS Budget Hotel einquartiert. Mein erster Gedanke war: Hell und sauber, jedoch haben die Spartaner  oppulenter genächtigt. Aber wer fährt schon zur Criminale um seine Zeit auf dem Zimmer zu verbringen. Schließlich warten an die 100 Veranstaltungen auf  Besucher.
Ich startete den Abend mit der Lesung von Nadine Buranaseda, Kurt Lehmkuhl und Sunil Mann in der Buchhandlung Lüthy in Solothurn. Im Untergeschoß der sich über fünf verschiedene Gebäudeteile verwinkelnden Buchhandlung wurden die Autoren von einem einem gespannten Publikum erwartet, welches sich aus Sitzplatzmangel sogar auf den Treppenstufen bequem gemacht hatte.
Nadine Buranaseda
Kurt Lehmkuhl
Sunil Mann
Wie es sich für ein Festival gehört, traf sich die schreibende Zunft nach getaner Arbeit in der Criminale Bar im Hotel Jardin in Bern. Hier wurden alte Kontakte gepflegt, neue geknüpft und in entspannter Atmosphäre bei einem Bier oder Glas Wein Bücher, Ideen oder Projekte besprochen. Hemmungslose literarische Gespräche, ohne das der Gegenüber gelangweilt ausschauen könnte. Ein schöner Ausklang für meinen ersten Tag.
WolffsBeute und der Wiener Autor Christian Klinger

Rezi „Himmel un Ääd“ – Brigitte Glaser

Himmel un Ääd – Brigitte Glaser
Mit dem Unfalltod des Vermieters kommt die Inhaberin des Restaurants Weiße Lilie, Katharina „Kathy“ Schweizer, im wahrsten Sinne des Wortes ins Schwitzen. Tags darauf erscheint ihre Spülfrau Minka nicht zum Dienst. Ecki, Katharinas Lebensgefährte, zeigt auch immer mehr ein etwas merkwürdiges Verhalten. Im Internet wird plötzlich eine Welle von schlechten Kritiken gegen das Restaurant gefahren und Minka tot aus dem Rhein gefischt. Wer will Katharina aus dem Geschäft drängen und was hat die „schwarze Witwe“ mit allem zu tun? Heiße Tage stehen Katharina bevor, die sie immer mehr in Bedrängnis führen.

Abendwolken am Himmel und eine der Domspitzen zieren das Buchcover von Brigitte Glasers Köln Krimi Himmel un Ääd. Aber die Wolken verdunkeln sich und lassen vermuten, dass auch im Roman ein Gewitter aufziehen könnte.

Heiße Sommertage in Köln-Mülheim. Kathy will nur noch das Catering bei IT-König Bause hinter sich bringen, als die „schwarze Witwe“ einem anderen Gast fast das Gesicht verbrennt und das Fest zum Platzen bringt. Bei der Rückkehr in ihr Lokal Weiße Lilie hält zeitgleich ein Leichenwagen vor dem Haus. Egon Mombauer, der Hausbesitzer und Kathys Vermieter, hat unverhofft das Zeitliche gesegnet. Das bringt Kathy in arge Kalamitäten, denn der neue Pachtvertrag für das Restaurant ist noch nicht unterschrieben und die Tochter von Mombauer macht keinen zugänglichen Eindruck.

Kurz darauf flippt Ecki während der Arbeit aus. Der Mann, welcher auf dem Bause Fest angegriffen wurde nörgelt in Kathys Restaurant herum und Minka die Spülhilfe erscheint nicht wie erwartet zum Dienst. Kathy kämpft an allen Fronten, doch sie und ihre Beiköchin Arîn machen sich auch Sorgen und kontrollieren Minkas Wohnung, finden jedoch keinerlei Hinweis auf deren Verbleib. Ein Zeitungsartikel, der wenige Tage später erscheint, zeigt ein Bild der toten Minka mit der Frage „Wer kennt diese Frau?“. Die Zeitung spricht von Selbstmord und unerwartet verschwindet auch noch Ecki. Die Tage auf der „Schäl Sick“ werden für Kathy heißer und heißer.

Himmel un Ääd ist für Brigitte Glaser bereits der sechste Katharina-Schweitzer-Krimi, für mich jedoch der Erste. Obwohl ich die Vorgeschichte nicht kannte, konnte ich schnell in den Roman und den dazugehörigen Figuren einsteigen. Da ich vorher einen temporeichen Krimi gelesen hatte, musste ich mich zunächst in Brigitte Glasers Geschwindigkeit einfinden und mich in den in der Ich-Perspektive geschriebenen Roman kurz eingewöhnen. Der Schreibstil ist nicht überhastet oder effekthaschend, sondern sehr detailliert. Da es sich um die Geschichte einer Köchin handelt, legt Brigitte Glaser sehr viel Wert auf die Beschreibungen in und um das Küchengeschehen, welches ich als gelernte Hotelfachfrau sehr gut nachvollziehen kann.

Aber zurück zur Geschichte. Der Einstig fällt leicht, man ist gleich mittendrin im Geschehen, lernt die ersten Charaktere rasch kennen und kann sich ein gutes Bild von ihnen machen. Hintergrundinformationen wirken nicht eingeworfen, sondern werden liebevoll in den Text eingebunden. Nach und nach lässt Brigitte Glaser ihre Hauptperson in immer tiefere Probleme geraten. Wie eine anschwellende Melodie, zieht sich die eher unterschwellige Spannung durch das Buch. In manchen Momenten könnte man glauben, dass sich die Lösung niemals wirklich offenbaren wird, doch dann ergibt sich wieder ein neuer Gesichtspunkt, der den Leser in den Bann zieht und ihn weiterlesen lässt. Wie erwähnt, Effekthascherei ist nicht der Stil von Brigitte Glaser. Sie ist eine tolle Geschichtenerzählerin, die Personen, Eindrücke und Begebenheiten wie ein Maler zu Papier bringt. Atemlos wirkt nur Kathy Schweitzer, wenn Brigitte Glaser sie seelisch und körperlich durch die Hölle gehen lässt. Diese Beschreibungen wirken noch intensiver, noch greifbarer.

Das Brigitte Glaser mit Worten umgehen kann, ist keine Frage. Hier einige ihrer schönsten Aussagen:

„Aber die Angst war flüchtig wie Gas, wendig wie eine Schlange, hart wie ein Stein. Sie ließ sich weder in Worte fassen noch mit Worten vertreiben.“

„Wer starb schon an Liebe? Liebe war nicht tödlich. Eher eine hartnäckige Krankheit, die im Laufe des Lebens immer mehr Narben hinterließ.“

Die im Buch immer wieder beschriebenen Speisen machen Lust auf einen Restaurantbesuch und wecken die Lust am Neuen. Wie auch andere Autoren, gibt Brigitte Glaser im Anschluss an den Roman einige Rezepte aus dem Buch an den Leser weiter.

Leseempfehlung? Ja.

Für wen? Für Köln Krimi Fans, für Freunde des nicht-so-blutrünstigen Krimis, des feinen Humors und des guten Essens.

Himmel un Ääd – Brigitte Glaser

Köln Krimi

Erschienen: 08.03.2012 im Emons Verlag

13,5 x 20,5 cm

304 Seiten

Broschur

ISBN: 9783897059337

Aus dem Leben eines Kriminalautors – von Sunil Mann (Teil 8)

Der achte Teil des Werkstatteinblicks „Wie der neue Vijay-Kumar-Roman entseht“ ist ab sofort auf meiner Autorenseite einzusehen!

Wie der neue Vijay-Kumar-Roman entsteht – Teil 8:

In der Zwischenzeit habe ich das Manuskript zum vierten Vijay-Roman komplett überarbeitet. Anmerkungen, die meine Lektorin nach dem ersten Durchlesen gemacht hat, habe ich (selbstverständlich!) beherzigt und die entsprechenden Passagen im Ablauf ausgeschmückt. Das Verhalten der Protagonisten wurde in manchen Szenen exakter und auch glaubhafter beschrieben sowie am Ende ein Abschnitt neu eingefügt, welcher die diversen (und zum Teil komplizierten) Beziehungen zwischen den Figuren verdeutlicht.
Wo Logik gefehlt hat, habe ich welche bemüht, holprige Stellen wurden ausgebügelt, bis sie süffig klangen, humorvoll Gemeintes, das beim laut Lesen steif und angestrengt wirkte, wurde in die Mangel genommen, bis der typisch schnoddrige Vijay-Ton gefunden war.
Seit heute befindet sich das Manuskript nun beim Verlag, wo es in den nächsten Wochen lektoriert wird.

Mittlerweile gibt es auch zwei mögliche Titel: „Diebesgut“ zum einen, und „Family Affairs“ zum andern, wobei ich persönlich den zweiten vorziehe. Der endgültige Entscheid wird am Mittwoch bei der Vertreterkonferenz gefällt, bis dahin sollte auch die Covergestaltung stehen.

Der grösste Teil der Arbeit ist hiermit erledigt. Anfang Juni erhalte ich den lektorierten Roman zurück und werde dann die Änderungen einarbeiten sowie nochmals den ganzen Text durchgehen und auf Schwachstellen hin abklopfen (nicht, dass ich jemals solche schreiben würde, aber man will ja auf Nummer sicher gehen;-))
Bis dahin wäre eine Pause angesagt, sollte man meinen, doch aus süssem Nichtstun wird überhaupt nichts, denn es steht so Einiges an.

Da sind erstens einige kürzere Texte, die ich beauftragt bzw. angefragt wurde zu schreiben.
So wird der Kurzkrimi „Der Anruf“ Ende Juli in einer Literatur-Spezialausgabe des Schweizer Strassenmagazins „Surprise“ erscheinen, die Geschichte „Im Nebel“ hingegen als Teil der vielversprechenden und sehr stilvoll gestalteten Literaturapp „Brotseiten“ (Brotseiten.ch), die ab Sommer zum Download im iTunes Store bereitsteht.
Etwas ganz Neues – nämlich einen Kinderkrimi – probiere ich für die Nullnummer der geplanten Kinderzeitung „Trolibus“ aus, ein sehr spannendes Projekt notabene, und dann ist da auch noch die Kolumne für die Gewerkschaftszeitung von Swiss Airlines, die ich vierteljährlich schreibe.

Doch damit nicht genug: Am Mittwoch startet die Criminale, das alljährliche Treffen der KrimiautorInnen, das in diesem Jahr in Bern stattfindet. Wie immer eine willkommene Gelegenheit, sich hemmungslos Fachsimpeleien und Gin Tonics hinzugeben … Dazwischen bestreite ich zusammen mit Nadine Buranaseda und Kurt Lehmkuhl eine Lesung in Solothurn (am 18. April, 19 Uhr, Buchhandlung Lüthy), wo der extra für die Stadt geschriebene Kurzkrimi „Die elfte Korrektur“ Premiere feiert.
Nach der Criminale ist immer auch vor der Criminale, denn nächste Woche reise ich nach Fürth in der Nähe von Nürnberg, um für einen Kurzkrimi zu recherchieren, der nächstes Jahr in der Criminale-Anthologie erscheinen wird.

Zuletzt sind da noch Medientermine. Ein gemeinsames Interview ist mit Mitra Devi auf Radio SRF2 geplant, das am Mittwochmorgen um 10 Uhr in der Sendung „Reflexe“ ausgestrahlt wird. Exakt zu dieser Zeit stehe ich gemeinsam mit der fabelhaften Tatjana Kruse für einen Beitrag in der „Tagesschau“ auf dem Berner Bundesplatz. Und überlege mir schon seit Tagen, was ich anziehen soll …

Nachlese zur WeinLeseProbe mit Martin Schüller

Martin Schüller
Kollegen unter sich: Martin Schüller und Ilka Stitz
In den Räumen der alten Kornbrennerei und Likörfabrik hat sich seit 2011 das Weinhandelshaus Siegburg niedergelassen und begrüßt hier nun nicht ausschließlich Kunden des vergorenen Traubensaftes, sondern auch ein neugieriges, lesebegeistertes Publikum.
Schriftstellerin Ilka Stitz und WolffsBeute
Am Samstag war Martin Schüller zu Gast, der zunächst aus seinem Roman „Jazz“ las. Im Wechsel folgten kleine musikalische Intermezzi und hervorragende österreichische Rot- und Weißweine. 
Die Kombination aus Literatur, Musik und  Wein hat mir hervorragend gefallen, zumal man Martin Schüller den Spaß an seinen Texten und seiner Musik anmerkt. Fast kam es einem vor, wie ein kleines Hörspiel.  Weiteres muß man dem Team des Weinhandelshaus Siegburg ein Kompliment machen, da sie sich sehr freundlich und hingebungsvoll um ihre Gäste kümmerten.
Zum Schluss der Veranstaltung trug Martin Schüller noch einige rockige Lieder vor und signierte selbstverständlich die vom Publikum erworbenen Bücher.
Weitere Veranstaltungen des Weinhandelshaus Siegburg:
Weitere Infos zu Martin Schüller:
 

WolffsBeute empfiehlt …. „WeinLeseProbe“

Nachdem ich einmal gelesen habe „Weintrinker sind sympathisch, erfolgreich und sexy“, muss ich diese Veranstaltung empfehlen.

Am kommenden Samstag wird Martin Schüller aus seinem Roman „Jazz“ im Rahmen einer Weinprobe im „Weinhandelshaus Siegburg“ lesen. Da sich nicht nur Bücher und Wein hervorragend miteinander kombinieren lassen sondern auch Wein und Musik, wird es zusätzlich kurze musikalische Intermezzi geben. 
Wir sehen uns …
Zwecks einer besseren Planung wird um Anmeldung  gebeten.
Alle weiteren Infos zu Martin Schüller, Anfangszeiten und Preisen findet ihr hier:

Rezi „Adenauers Auge“ – Edgar Franzmann

Adenauers Auge – Edgar Franzmann
„Wir sind Kanzlerin“, denkt sich Chefreporter des BLITZ, Georg Rubin, bevor er sich zum Flughafen  aufmacht, um das erste Interview mit der aus Köln stammenden Barbara Jung bei deren Kurzbesuch in der Kölner Heimat zu führen. Er ist live vor Ort, als ein Schuss fällt. Doch nicht die Kanzlerin, sondern ein enger Freund von ihr, der Wirtschaftsweise Ingo Dahms bricht tödlich getroffen zusammen. War das ein Attentat auf die Kanzlerin? Hat der Schütze sein Ziel verfehlt? Schnell wird Rubin klar, dass hier nicht alles scheint, wie es ist. War die Kanzlerin wirklich das Ziel? Wer konnte, angesichts ihres Besuches und damit verbundenen hohen Sicherheitsauflagen auf den abgesperrten militärischen Teil des Konrad Adenauer Flughafen gelangen? Wieso mauern die staatlichen Behörden bei der Klärung des Falles? Rubin riecht eine Story, muss sich aber nebenher aber noch um seine berufliche Perspektive und sein Familien- und Liebesleben kümmern. Stürmische Zeiten stehen dem Chefreporter ins Haus, die immer neue überraschende Situationen mit sich bringen.

Das Cover des Buches zeigt ein Flugzeug an einem locker bewölkten Himmel. Davor durchtrennen zwei Reihen weißer Stacheldrahtzaun das Bild. Ein Bild vom militärischen Teil des Köln Bonner Flughafens? Die Lösung hierzu findet sich im Roman.

Ein Kölner Reporter, eine Kölner Kanzlerin und ein Attentat auf Kölner Boden sind die Ausganspunkte zu Edgar Franzmanns neuestem Köln Krimi. Garniert mit Intrigen, Loyalität und Sex hat er einen rundherum gelungenen und spannungsreichen Roman gestrickt, der auch mit ungewöhnlichen Wendungen nicht zurückhält. Ein Roman der mit vielen wunderschönen Hintergrundinformationen zu einer lokalen Boulevardzeitung, den Prominenten der Stadt und des Landes, sowie zu deren Machenschaften glänzt. Wer sich in Köln und Umgebung auskennt, wird schnell die eine oder andere Parallele ziehen können und auch für Ortunkundige hat Edgar Franzmann ausreichend Klatsch und Tratsch mit eingebaut.

Hier ein wenig Kießling Affäre, dort ein wenig Klüngel im Investmentmarkt. Edgar Franzmann weiß wovon er schreibt, war er doch lange Zeit ein Mitarbeiter eben jener hier genannten BLITZ Zeitung. Mühelos wird man den einen oder anderen Weggefährten aus eben jener Zeit hier wiedererkennen.

Die Charaktere sind klar beschrieben und lassen keine Fragen offen. Einzig Rubins Tochter Rosa macht mit ihren zehn Jahren einen sehr altklugen und aufgeklärten Eindruck.

Kölsche Eigenheiten und Lokalitäten werden liebevoll und detailliert gezeichnet, so dass man als ortskundiger Rubin und seinen Mitspielern mühelos folgen kann.

Auch Edgar Franzmanns große Liebe, der Tango Argentino findet im Roman seine Daseinsberechtigung, denn der Herr Chefreporter entpuppt sich im Verlauf des Romans nicht nur als begeisterter Hörer der Musikrichtung sondern auch als gelehriger Schüler desselben. Erwähnt sei, dass eben dieser Tanz eine ungewöhnliche  Rolle im Showdown erfährt.

Lesen sie gerne Regio-Krimis? Leidenschaftlich. Was gibt es schöneres, als mit den Figuren durch eine mir wohlbekannte Stadt zu wandern. Nicht nur, das Orte plastischer werden, auch die gezeichneten Personen werden bunter und lebhafter. Wenn ein lauer Sommerabend oder ein grauer Herbsttag beschrieben werden, dann kann man das mitfühlen. Und wenn dann noch die Geschichte einen durch das Buch vorantreibt, kann man nur noch von einem gelungenen Roman sprechen.

 

Leseempfehlung? Ja!

Für wen? Vor allem für ortskundige aber auch für jeden anderen Krimi Liebhaber.

Adenauers Auge – Edgar Franzmann

Köln Krimi

Erschienen: 04.10.2012 im Emons Verlag

272 Seiten

Broschur

ISBN: 9783954510306