Aus der Reihe „ungewöhnliche Lesungen und Lesungsorte“, heute Bernhard Aichner und seine Sonnenwend Kriminacht auf der Rauthütte/Tirol.
Hautnah durften die Fans Bernhard Aichner bei Aufstieg erleben, Seite an Seite mit ihm den Berg erklimmen. Im Anschluß gab es eine gemütliche Lesung bei Bier und Obstler.
Wer es in diesem Jahr verpasst hat – kein Problem, 2014 wird es wieder eine Sonnenwend Kriminacht mit Aichner geben.
eBook Trailer WUT GIER TRIEB – Martin Krist
Neugierig?
Ich auch …
Leseprobe „Grazer Verschwörung“ – Edwin Haberfellner
Rezi „Grazer Verschwörung“ – Edwin Haberfellner
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Grazer Verschwörung – Edwin Haberfellner |
Bauarbeiten im Präsidium, Meinungsverschiedenheiten mit dem Polizeirat und seine kurzzeitig verschwundene Freundin Silvia machen Hauptkommissar Michael Schröck das Leben schwer. Unvermittelt schneit dann noch das Angebot für den BND in Österreich zu ermitteln herein. Die georgische Mafia treibt in der Steiermark ihr Unwesen und Schröck soll seinen Spürsinn dort einsetzen.
Schröck reist nach Graz, wo auch kurze Zeit später seine Freundin Silvia auftaucht. Zunächst scheint alles wie ein kleiner Routineeinsatz zu werden, doch dann sterben sowohl eine Wissenschaftlerin als auch eine Pharmaagentin und zu allem Überfluss verschwindet Silvia spurlos. Was verbirgt sich hinter dem „Projekt Sokrates“ und wer hat es in Auftrag gegeben. Schröck gerät immer tiefer in den Strudel der Ereignisse.
Die Zeit läuft – so könnte man das Buchcover von Grazer Verschwörunginterpretieren. Es zeigt den bekannten Grazer Uhrturm, das Wahrzeichen der Stadt, leicht diffus hinter einem Regenschleier. Die Besonderheit des Uhrturms sind seine Zeiger, welche vertauscht sind. Der große Stundenzeiger gibt hier die Minuten und der kleine Minutenzeiger die Stunden an. Vielleicht ein weiterer Hinweis? Nicht alles ist, wie es scheint?
Krebsforscher, Pharmaagenten, gelangweilte Ehefrauen und die georgische Mafia – ein bunter Strauß an Persönlichkeiten hat Edwin Haberfellner da zusammengesteckt und daraus einen zunächst noch beschaulichen, dann aber rasch an Fahrt aufnehmenden Krimi gezaubert. Mittendrin HK Michael Schröck, der in seinem nunmehr dritten Fall ermittelt und der dieses Mal grenzüberschreitend in Österreich tätig ist. Was zunächst noch als reiner Pharmakrimi daherkommt, entpuppt sich rasch zu einem Wirtschaftskrimi den Schröck nicht alleine zu lösen in der Lage ist. Als Helfer in der Not steht ihm der unverwüstliche Neffe seiner tschechischen Haushaltshilfe bei. Dieser kennt sich nicht nur damit aus, Menschen rein verbal überzeugen zu können („Ach, der Mann hat mich wegen des Parkplatzes genervt, aber wir haben uns geeinigt“ … „Ich habe ihn nur erzählt, dass ich ihn ordentlich verprügle, wenn er mir mit dem Parkverbot weiter auf den Geist geht“), ist ein ausgesprochen voraussehender Verkehrsteilnehmer (Jiri bremste unvermittelt und setzte zurück. Mit zwei Lenkraddrehungen stand er in der Parklücke. Schröck atmete tief durch.“ Sag mal, bist du mal Fluchtautos gefahren?“) und außerdem ein einsichtiger Neffe („Was bleibt mir anderes übrig? Ich habe die Wahl, mich mit dem Verbrechersyndikat anzulegen oder mir Ärger von Tante Liba einzuhandeln. Ich wähle das geringere Übel.“).
Die Sucht nach Macht und Gier treibt den Roman voran. Immer neue Verstrickungen bahnen sich ihren Weg und lassen den Leser ständig neugierig die nächste Seite umschlagen. Nach und nach blicken wir hinter Beweggründe und lassen uns von Menschen und Motiven überraschen.
Dass die Pharmaforschung kein Ponyhof ist, sollte jedem hinlänglich bekannt sein. Zu welchen Reaktionen es zeitweise durch Forschungsergebnisse kommen kann, wurde auch bereits diverse Male in der Presse diskutiert. Hier hakt Edwin Haberfellner ein. Er zeigt mittels seines Romans, dass die Sicht der Dinge nicht eindeutig ist und Manipulationen zum Tagesgeschäft gehören. Wer weiß schon immer, woher Gelder für die Forschung kommen und vor allem wohin sie gehen. Da kann aus Schwarzgeld plötzlich ein wichtiger Beitrag für die Menschheit werden. Oder öffentliche Gelder werden für ganz andere Forschungen missbraucht als vorgesehen.
So oder so ist die Grazer Verschwörung nicht nur ein Krimi, sondern auch ein kleines Lehrbuch. Denn woher hätte ich wissen sollen, dass sich Golfer in grellbunte Poloshirts werfen, um Verletzungen aus dem Wege zu gehen?!
„Das soll ich anziehen?“, fragte Schröck und hielt das kanarienvogelgelbe Polohemd von sich, als wäre es ein totes Tier. „Na, klar. Du bist schließlich auf einem Golfplatz. Damit fällst du hier nicht auf und die anderen sehen dich besser. Wenn du einen Ball an den Kopf bekommst, ist deine Birne Matsch. Das wäre nicht gerade förderlich.“
Leseempfehlung? Ein deutliches „Ja“.
Für wen? Nicht nur für Regio- oder Wirtschaftskrimifans.
Grazer Verschwörung – Edwin Haberfellner
Regio – Krimi
Erschienen: 16. April 2013
Broschur
256 Seiten
13,5 x 20,5 cm
ISBN 978-3-95451-075-7
WolffsBeute empfiehlt … BENEFIZLESUNG
Elke Pistor gibt am 8. Juli 2013 um 19:30 Uhr, im Theater am Dom eine Benefizlesung zugunsten des Fördervereins des Berufskollegs Ehrenfeld.
Gelessen wird aus ihrem Mystery-Thriller „Das Portal“, welchen ich bereits rezensieren durfte und nach wie vor wärmstens empfehlen kann.
In der Pause wird es „Mordshäppchen“ geben, welche von SchülerInnen aus Köche- und Hotelfach-Klassen gefertigt und servieren werden. Karten bitte unbedingt im Vorverkauf erwerben, damit die SchülerInnen die Beköstigung kalkulieren können.
Karten können hier bestellt und erworben werden:
Preis pro Karte: 20,00 €
Wir sehen uns …
Leseprobe „Süßer die Morde nie klingen“ – Kuhnert/Birkefeld (Hrsg.)
Leseprobe „Der tod ist kein Gourmet“ – Jean G. Goodhind
Leseprobe „Nadel Faden Hackebeil“ – Tatjana Kruse
WolffsBeute empfiehlt …. Benefiz Krimilesung
Premierenlesung „Blutlinien“ – Myriane Angelowski
Premierenlesung
04.07. 2013 Köln-Innenstadt
Eintritt frei!
19 Uhr LUDWIG Presse – und Buchhandlung im Hauptbahnhof Trankgasse 11
50667 Köln
Tel 0221 12 60 10 7
Fax 0221 12 60 10 8
Klappentext:
Eine Frau wird in der Nähe des Rheins tot aufgefunden, am Tatort können kaum Spuren gesichert werden. Lou Vanheyden und Maline Brass nehmen die Ermittlungen auf, können aber nicht verhindern, dass weitere Morde geschehen, die dieselbe Handschrift tragen. Als schließlich eine junge Frau verschwindet, kommen die Kommissarinnen dem Täter auf die Spur – doch auch er kommt ihnen nah. Lebensgefährlich nah.
Je klarer das Motiv, desto unbegreiflicher die Taten – eine fesselnde Mörderjagd durch Köln.