In der nun folgenden kurzen Pause, wurde vom Angebot das vorgestellte Buchs (und auch weitere Veröffentlichungen der Autorin) am Büchertisch zu erwerben und direkt signieren zu lassen, reger Gebrauch gemacht.
Nach der Pause ging es weiter mit „Vatermörder“, einer Familientragödie von illegalen Einwanderern aus Sri Lanka, erzählt aus der Sicht eines Enkels. Die Großeltern Kramer versuchen ihre Kinder mittels kleiner Betteleien über Wasser zu halten, damit diese sich nicht zu Weit in die Öffentlichkeit wagen müssen. Der Mord am Großvater und das daraus resultierende Selbstmordattentat der Großmutter werden zu einschneidenden Begebenheiten in der Familienhistorie der Kramers, so dass die Kinder ihren Lebensmittelpunkt in einem anderen Stadtviertel verlegen und versuchen neu anzufangen. Doch auch hier wächst der Samen der Rache weiter und so nimmt das Schicksal seinen Lauf …
In der letzten Geschichte „Auf den Hund gekommen“, nimmt Regina Schleheck die wunderbaren, nicht immer geliebten, nachbarschaftlichen Verhältnisse auf des Pudels Kern/Korn. Was des einen Freud, ist des anderen Leid, so dass ersichtlich wird, dass nicht jeder weltoffen mit der Kultur oder den Eigenheiten seines Nachbarn umgehen kann. Hier, in dieser Geschichte, wunderbar mit den typischen Floskeln und dem einzigartigen Liedgut der Rheinmetropolenbewohner unterstrichen. Wie nicht anders zu erwarten, wird auch hier wieder jemand unverhofft dem Tod ins Auge blicken …
Mit begeistertem Applaus quittierte das Publikum Reginas Schlehecks Premierenlesung. Wer in der Pause noch kein Buch erworben hatte, strebte spätestens jetzt zum Büchertisch. Wieder einmal hat die Autorin mit ihren vielschichtigen Erzählungen überzeugt, welche ihr schon diverse Preise ( http://www.regina-schleheck.de/index.php?option=com_content&view=category&layout=blog&id=71&Itemid=321
) einbrachten. Dass ihr Ruf mitlerweile über die Grenzen von Leverkusen, Köln und NRW reicht, ist hierbei kein Wunder.
Das i-Tüpfelchen der Veranstaltung am Montagabend war dann noch die kurze Führung seitens Petra Bossinger durch den alten Hochbunker. Auch sie konnte die Gäste mit zahlreichen Informationen über die Geschichte und den Werdegang des bunker k101 unterhalten. Wer weiß schon, dass eines der noch lebenden kölschen Musik-Originale Jürgen Zeltinger – genannt De Plaat – hier mit seiner Band den ersten Proberaum bezog und mit vielen ihm folgenden Künstlern die Wände des Bunkers beschallte.
Oder dass das Gebäude zwischenzeitlich auch mal ein Möbellager war, was einige der Wandbemalungen erklärt.
Die Veranstalung neigte sich gegen 22:30 Uhr dem Ende zu und alle waren sich einig, dass sie äußerst gelungen war.
Das Buch ist im Gmeiner Verlag erschienen unter der ISBN: 987-8392-1962-1 zu einem Preis von € 9,99 (Österreich € 10,30).
Weitere Informationen zu Regina Schleheck, ihren Veröffentlichungen und Lesungsterminen findet ihr hier:
http://www.regina-schleheck.de/index.php?option=com_content&view=article&id=207&Itemid=4